genständen fähig sind, welche weder den dußeren Sins nen, noch der inneren Wahrnehmung sich darstellen, so ist es gewiß, daß uns in der Natur nirgends ein Belspiel einer für uns begreiflichen Verknipfung von Thatsachen erscheint. Wir entdecken bloß den dußern Zus sammenhang derselben, d. h. ihre zeitliche Auseinanderfolge, aber nicht ihren innern Zusammenhang, ihre Verknåpfung im eigentlichen Sinne dieses Wortes *). Demnach entsteht unsere Vorstellung von einer nothwen= digen. Verknupfung zwischen Begebenheiten aus einer Anzahl ähnlicher Fälle, in denen wir die beständige Vers bindung von Begebenheiten wahrnehmen. Nie reicht ein einzelner Fall zu, sondern immer wird eine Mehrheit von Fällen erfodert, um uns diesen Begriff zu verschaf fen 2). Nachdem wir dsters wahrgenommen haben, daß 1) 1. c. pag. 68-78. P. II. pag. 79. It appears, that, in single instances of the operation of bodies, we never can, by our utmost scrutiny, discover any thing but one event following another, without being able to comprehend any force or power, by which the cause operates, or any connexion between it and its supposed effect. - The authority of the will over its own faculties and ideas is not a whit more comprehensible, so that, upon the whole, there appears not, throughout all nature, any one instance of connexion, which is conceivable by us. One event follows another; but we never can observe any tye between them. They seem conjoined, but never connected. 2) 1. c. p. 80.: It appears then, that this idea of a necessary connexion among events arises from a number of similar instances, which occur of the constant conjunction of these events; nor can that idea ever be suggested by any one of these instances, surveyed in all possible lights and positions. i ein bestimmtes Ereigniß auf das andere folgt, so wers den beide in unserer Einbildungskraft mit einander vers knupst, dieser Verknupfung werden wir uns durch innere Wahrnehmung bewußt und demzufolge verkündigen wir nun die Existenz des einen aus der wirklichen Erschei nung des anderen mit Leichtigkeit vorher und nennen das eine die Ursache, das andere die Wirkung. Wenn wir sagen, daß ein Gegenstand mit dem andern vers knupft ist, so bedeutet dies nur, daß beide in unseren Gedanken eine Verknupfung erlangt haben, und uns hierdurch die Folgerung möglich machen, nach welcher je der eine von der Existenz des andern einen Beweisgrund abgibt. Der Erfahrung gemäß dürfen wir also eine Ursache so erklären: sie ist ein Gegenstand, auf welchen ein zweiter folgt, und zwar dergestalt, daß auf alle Ses genstande, welche dem ersten ähnlich sind, andere folgen, die dem zweiten gleichen; oder mit anderen Worten: eine Ursache zeigt sich da, wo ein zweiter Gegenstand nicht existiren wurde, wenn der erste nicht gewesen wäre. Auch gibt uns die Erfahrung noch eine dritte Erklärung der Ursache an die Hand: sie ist ein Gegenstand, dem ein anderer folgt und dessen Erscheinung unsere Gedan ken stets zu diesem andern leitet. Zwar sind die auss gestellten Erklärungen von Umständen hergenommen, wels che außerhalb des Wesens der Ursache liegen, jedoch kons nen wir diesem Mangel nicht abhelfen. Es ist nicht möglich, eine vollkommnere Definition zu Stande zu brin gen, welche denjenigen Umstand in der Ursache kenntlich machte, der sie mit der Wirkung in eine eigentliche Verknupfung, in den inneren Zusammenhang sest *). 1) 1. c. pag. 80 - 83. 148. Allgemein wird zugestanden, daß die Materie in allen ihren Thätigkeiten durch eine nothwendige Kraft bewegt und daß jede naturliche Wirkung durch ihre Urs sache auf das genaueste bestimmt wird, daher denn aus den gegebenen besonderen Bedingungen unmöglich ein anderer Erfolg hervorgehen kann. Unser Begriff von dieser Nothwendigkeit in der Causalität entsteht, wie aus den vorhergehenden Bemerkungen einleuchtet, durch aus nur aus der wahrnehmbaren Einformigkeit in den Naturerscheinungen. Aehnliche Gegenstände zeigen sich beständig auf ähnliche Weise mit einander verbunden und der Verstand wird durch Gewohnheit dazu geführt, den einen aus dem Hervortreten des andern zu folgern. Diese beiden Umstände machen das Ganze der Noth wendigkeit aus, welche wir der Materie zuschreiben; sie finden sich aber gleichfalls auch in den Willenshandlungen des Menschen und in der Thätigkeit der Seele *). Man bemerkt an den menschlichen Handlungen unter allen Nationen und in jedem Zeitalter eine große Gleichs formigkeit; die menschliche Natur bleibt in ihren Principien und Aeußerungen stets die nämliche. Gleiche Bewegs grunde veranlassen immer ein gleiches Thun, die selbigen Erfolge gehen aus den selbigen Ursachen hervor. Ehrgeiz, Habsucht, Selbstliebe, Eitelkeit, Freundschaft, Edelmuth, Vaterlandsliebe, diese Leidenschaften und Gesinnungen, in mannigfachen Graden unter einander gemischt und in der menschlichen Gesellschaft vertheilt, waren seit dem Beginne der Welt und sind gegenwärtig noch die Quelle aller Handlungen und Unternehmungen, die sich dem 1) 1. c. Sect. VIII. pag. 87. Blicke des Beobachters kundgeben. Wenn es gleich in dieser Sphäre an manchen anscheinenden Unregelmäßig keiten nicht fehlt, so wirken dennoch die inneren bestim menden und bewegenden Gründe des Wollens auf eine unveränderliche Weise, eben so wie man annehmen muß, daß Winde, Wolken, Regen und sonstige Abwechslungen der Witterung von festgesekten Bedingungen abhangen, die freilich für die Forschungen des menschlichen Schars sinnes nicht leicht zu entdecken sind *). Die Verbindung zwischen Beweggründen und Wil lenshandlungen ist offenbar eine eben so regelmäßige und gleichsdrmige, als die zwischen Ursache und Wirkung in irgend einem Theile der Natur, und sie wird auch in dieser Eigenschaft allgemein von den Menschen anerkannt, was sich in den Urtheilen, welche sie gegenseitig von einander fällen, und in den Voraussekungen kundgibt, die immer der Eine von der Denk und Handlungsweis se des Anderen hegt. Mithin herrscht in der That keine Verschiedenheit der Meinungen darüber, daß auch den menschlichen Urtheilen und Handlungen eine gleiche Nothwendigkeit zukommt, wie den Naturwirkungen. Nur sind die Begriffe der Meisten über diesen Gegenstand nicht klar. Man findet. gewohnlich eine Schwierigkeit darin, die Nothwendigkeit in der Causalität der mensch lichen Geistesthätigkeiten auch mit Worten einzurdumen, man ist geneigt, sich zu der entgegengesekten Meinung zu bekennen 2). Dies läßt sich auf folgende Weise ers 1) 1. c. pag. 88-94. 2) 1. c. pag. 94-98. Thus it appears, not only that the conjunction between motives and voluntary klären. In Beziehung auf die Körperwelt überreden sich die Menschen leicht und gern, weiter in das Innere der Natur eingedrungen zu seyn, als ihnen mdglich ist, und etwas von einer nothwendigen Verknipfung zwischen Ursache und Wirkung entdeckt zu haben. Wenden sie aber ihre Betrachtung auf die Thätigkeiten, ihrer eigenen Seele und empfinden sie hier keine solche Verknipfung zwischen den Motiven und den Handlungen, so werden sie dadurch bewogen, eine Verschiedenheit zwischen den Wirkungen, welche aus den Körperkräften, und zwischen denen, welche aus dem Denken entspringen, vorauszuses hen. Allein wir müssen nur die Ueberzeugung festhalten, daß wir überhaupt von jedem Causalverhältnisse nichts weiter erkennen, als die beständige Verbindung der Ges genstände, aus welcher die Folgerung der Verstandes von dem einen auf den andern herrührt, und wir müssen darauf achten, daß diese beiden Momente nach dem allgemeinen Eingeständniß auch bei den Willenshandlungen Statt haben. Dann werden wir uns nicht mehr weis gern, gleichfalls den lekteren die Nothwendigkeit beizules gen, die von jeder Causalität unzertrennlich ist *). In Wahrheit sind die Menschen stets rucksichtlich auf die Lehre von der Freiheit sowohl als von der Nothwendigkeit einverstanden gewesen und der ganze Streit über diese Puncte hat bloß Worte betroffen. Wenn wir von |