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constantly find to proceed regularly, we may conclude do act by a law set them" 108) folgen sofort andere, in denen sein Empirismus ein beinahe skeptisches Gepräge erhält :

.... but yet by a law that we know not ...... from all which it is easy to perceive what a darkness we are involved in, how like it is of Being, and the Things that are, that we are capable to know." 109) Locke kennt eben den Weg noch nicht, der von der Erfahrung zum exakten Wissen führt. Diesen Mangel Lockes, nämlich die innige Beziehung der Mathematik zum realen Naturgeschehen, etwa im Sinne Newtons und Kants, nicht erkannt zu haben, hebt auch Cassirer scharf hervor: „So treten nach allen kritischen Bemühungen Lockes Sein und Wissen doch wieder als getrennte Welten auseinander. Wahrhafte Erkenntnis gibt es nur vom Nicht wirklichen, während uns über die Wirklichkeit der Dinge nur der flüchtige und wechselnde Sinneseindruck belehrt, der sich nirgends fassen und in strenge allgemein giltige Regeln bannen lässt." 110)

Zwar gesteht auch Riehl zu, dass die Physik für Locke keine eigentliche strenge Wissenschaft ist, meint aber andererseits, dass Locke dies Urteil später eingeschränkt habe, nachdem er mit der Newtonschen Methode der exakten Naturwissenschaft bekannt geworden sei.111) Eine Einschränkung besteht allerdings, und die zitierte Stelle führt den Beweis dafür. Doch diese Einschränkung ist nicht wesentlich. Das Wesen der Dinge würden wir trotz einer genauen Orientierung über ihren Mechanismus ebensowenig wie vorher erkennen. „Threrefore I am apt to doubt, that . . . . in physical things scientifical will still be out of our reach. not capable of scientifical knowledge . . . . . . 112) Den gleichen Gedanken finden wir im Reisejournal vom 24. VI. 1681, wo

108) IV, 3 29.

109) IV, 3,29.

110) Cassirer II, 260 f.

111) Riehl I, 90.

112) IV, 3,26.

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betont wird, dass man betreffs der Naturkörper und Naturereignisse kein demonstratives Wissen haben könne, sondern sich begnügen müsse mit den Tatsachen der Erfahrung (matter of fact), mit Wahrscheinlichkeiten und Analogien.

Locke erkennt genau die Evidenz der mathematischen Beziehungen. Doch er kann sie nicht erklären. Zwar kennen wir vom Zusammenhange und von der Stetigkeit der Stoffteile, von unseren Empfindungen Regelmässigkeiten, aber die eigentliche Verbindung und Abhängigkeit in unseren Vorstellungen ist uns unbekannt, und daher rekurriert Locke bezüglich ihres letzten Grundes auf das Gutbefinden eines weisen Baumeisters, von dem ebenso etwa die Auferstehung der Toten und der zukünftige Zustand der Erde abhängig sind. Diese Zusammenstellung religiöser und naturwissenschaftlicher Probleme und ihre Zurückführung auf das gleiche Fundament ist für Locke charakteristisch und erklärlich aus seinem geistigen Zusammenhang mit der Schule von Cambridge.

Realität der Erkenntnis.

Die Realität des Wissens kann die Frage nach der wirklichen Existenz der Dinge sein oder unter Voraussetzung der Dinge die Frage nach der objektiven Gültigkeit der Erkenntnis von den Dingen. Die letzte Frage ist ein Hauptproblem der Erkenntnistheorie; die erste beschäftigt Locke."13) Indes will dies Problem bei Locke richtig erkannt sein. Es ist nicht im heuristischen Sinne Descartes aufzufassen, dafür ist Locke, der „Gelegenheitsphilosoph", wie ihn Hertling einmal treffend bezeichnet, viel zu naiv dogmatisch. Die Dinge in ihrem substantiellen Charakter sind als Werke Gottes nicht zu bezweifeln. Es handelt sich nur darum, ob wir genug von ihnen wissen, und wie weit unser Wissen von ihnen geht. Die Existenz ist eine „instinktive Erkenntnis", wie Locke selbst in seinem Tagebuche schreibt. 114) Darum ist es kein Problem für Locke, wie aus Dingen Vorstellungen werden, denn das ist ihm ohne weiteres evident auf Grund seiner Korpuskulartheorie, die, wenn sie auch keine Kenntnis vom Wesen der Dinge vermittelt, doch so viel erkennen lässt, dass es sich in einem Mechanismus primärer Qualitäten in physikalischer Verursachung offenbart. Die Frage ist nun, da ja auch die Phantasie im Traume beliebig Vorstellungen kombinieren kann, durch welches Kriterium man die Gewissheit gewinnt, dass man es mit Vorstellungen von wirklichen Dingen und nicht mit Phantasiegebilden zu tun hat.115)

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Wir haben vom wirklichen Dasein ein anschauliches Wissen, d. h. eine unmittelbare Gewissheit von uns selbst, dagegen ein demonstratives vom Dasein Gottes und ein sensitives von den Aussendingen. 16)? Das Wissen vom eigenen Dasein ist durchaus nicht auf Grund von demonstrierenden Ueberlegungen gewonnen wie bei Descartes, sondern gibt sich spontan in unmittelbarer Anschauung einfach dadurch, dass wir denken, fühlen, handeln u. s. f. Es ist bezeichnend für Locke, dass er, obwohl, wie Hertling mit Recht betont, vielfach ganz im Fahrwasser des Rationalismus schwimmend, für das eigene Dasein von der Demonstration absieht, ist doch diese von geringerem Werte als die Intuition. Bei Descartes fehlt dieser Ueberzeugung die Notwendigkeit und Untrüglichkeit, welche Momente er als konsequenter Rationalist nur in dem notwendigen System des Denkens findet. Für Locke wäre der Zweifel Descartes ein völliger Unsinn. „If any one pretends to be so sceptical as to deny his own existence, (for really to doubt of it is manifestly impossible) let him for me enjoy his beloved happiness of being nothing.. "117) Aber auch das sensitive Wissen von den Dingen bedarf des Kriteriums, da es ja nur durch Vorstellungen vermittelt wird, und Vorstellungen auch von der' Phantasie frei kombiniert werden können. Dies Kriterium haben wir zunächst in den einfachen Vorstellungen (simple ideas). Sie sind weder von der Seele erzeugt noch können sie von der Seele zerstört werden, sondern sie werden passiv von ihr aufgenommen 118) und nur durch sensation und reflection bewusst. 119) Darum sind sie regelmässige und natürliche Erzeugnisse der äusseren Dinge, von einer völlig passiven objektiven Realität. 120) Ebenso verhält es sich mit den einfachen Vorstellungen der Reflexion. 121) Ein Beispiel

......

116) IV, 3,21; IV, 9,23; IV, 11,1.

117) IV, 10,2.

118) I, 1,25.

119) II. 2,2.

120) IV. 4,4.

121) II, 9-11.

von dem Entstehen der einfachen Vorstellungen gibt uns Locke, IV, 11,2. Dass Locke in dieser Erklärung sich damit begnügt, den faktischen Status hervorzuheben, dass sich die Dinge irgendwie in uns wirksam erweisen und dem Verstande zu Ideen werden, liegt, wie Fraser 122) gut betont, daran, dass Locke allein physikalische und physiologische Erklärungen der impressions anstrebt, also Umwandlungen der organisch geistigen Vorgänge in ausserorganische Bewegungen, und das hängt wieder innig zusammen mit der korpuskularen Theorie und der mechanischen Bewegung der primären Qualitäten. Jede andere Erklärung wird als unser Wissen übersteigend abgelehnt. 123)

Aber auch die zusammengesetzten Vorstellungen (complex ideas), mit Ausnahme der Substanzen, dere n Problematik für das Erkennen wir weiter unten ausführen werden, geben uns wirkliches Wissen. Sie sind nämlich nicht Darstellungen der Dinge, noch beziehen sie sich irgendwie auf Darstellungen des Daseins der Dinge selbst, sondern sie sind Urbilder, die sich die Seele schafft nach freier Wahl, um zwischen den Gegebenheiten der Dinge Beziehungen aufzustellen. Ihre Wirklichkeit ist daher nur der Entscheidung des freibildenden Verstandes unterworfen. Sie sind die Muster, nach denen der Verstand sich die Dinge zurechtlegt, und man fragt nur, ob die Dinge diesen Verknüpfungen entsprechen. 124) Eine Abhängigkeit von Aussendingen kommt hier überhaupt nicht in Frage. Vorstellung und Ding fallen

122) II, 326 3.

123) Vergl. hierzu die prägnante Stelle in Examination of Malebranche: "Yet I think the perception we have of bodies at a distance from ours may be accounted for, as far as we are capable of understanding it, by the motion of particles of matter coming from them and strikking on our organs."

421: Impressions made on the retina by rays of light, I think I understand; and motions from thence continued to the brain may be conceived, and that these produce ideas in our minds, I am persuaded, but in a manner to me incomprehensible.“ Vergl. auch Examination 15, 16, 18. 124) IV, 4,5.

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